Die Geschichte des Spiels

Nicht weniger bekannt ist der Vorgänger von Roulette. Dabei dürfte es sich um das Glücksrad handeln. Dieses ist bereits im Mittelalter in Europa entstanden. Das Spielprinzip übertrugen die Erfinder auf Roulette. Zunächst entwickelte sich eine italienische Variante mit dem Namen „Großes Roulette“. Diese wurde mit 38 Zahlen gespielt. Gleichzeitig gab es auch eine deutsche Variante mit lediglich 18 Zahlen.

Während die adeligen Herrscher in Europa lange Zeit selbst um Geld spielten, schlug der französische König Ludwig XV einen ganz anderen Weg ein. Er versuchte Roulette zu verbieten. In Deutschland verdienten die Spielbanken hingegen gutes Geld für das Deutsche Kaiserreich. Roulette befeuerte die Umsätze und Gewinne. Der Konkurrenzdruck wurde jedoch immer größer, daher entschloss sich die Spielbank in Bad Homburg zu einem Schritt, der die Welt von Roulette für immer verändern sollte.

Als erstes Casino in Europa schaffte die Spielbank die Doppel-Null im Roulette ab. Damit veränderten die Verantwortlichen die Roulette Wahrscheinlichkeiten deutlich zugunsten der Spieler. Die Innovation aus Bad Homburg setzte sich in Folge in ganz Europa durch. Das Ergebnis dieser Maßnahme waren zwei Varianten die bis heute in den Casinos dieser Welt gespielt werden. In der europäischen Variante fehlt die Doppel-Null, das verändert den Hausvorteil des Casinos zugunsten der Spieler. In der amerikanischen Variante besteht die Doppel-Null weiterhin.

Nach einer Schließung der Spielbanken im Deutschen Kaiserreich eröffneten diese nach einer 60-jährigen Pause erst wieder in den 1930er Jahren. Schnell entwickelte sich die Branche zu einem lukrativen Geschäft. Doch lange Zeit galten in den Casinos strenge Kleidervorschriften. Ähnlich wie bei Bewerbungsgesprächen galten auch beim Spielen klare Regeln für die Kleidung. Das änderte sich im Laufe der Jahre. Die Verlagerung von Roulette ins Internet verhalf dem Spiel zu einem weiteren weltweiten Boom, der bis heute anhält.

So funktioniert Roulette

Das Spiel ist leicht zu erlernen und auch für Anfänger einfach zu spielen. Dreh- und Angelpunkt bei diesem Spiel ist der sogenannten Roulettekessel. Dieser wird in eine Vertiefung eingelassen. Er weist insgesamt 37 Zahlen auf. 36 davon sind abwechselnd in Rot und Schwarz gehalten, die 37. Zahl ist die Null und grün markiert. Nachdem die Spielteilnehmer ihr Geld auf Zahlen, Farben oder Kombinationen gesetzt haben, dreht der Croupier den Kessel und wartet ab, wo die darin rollende Kugel liegenbleibt. Jenes Fach zeigt anschließend die Gewinnzahl und Farbe an.

Neben dem Roulettekessel befindet sich ein Tableau. Dieses ist zumeist in der Farbe Grün gehalten. Dort können die Spielteilnehmer ihre Einsätze auf den Zahlen und Kombinationen platzieren. Dazu legt der Spieler seinen Einsatz auf das Feld mit der gewählten Zahl. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten zu wetten. Diese betreffen die Farben Rot oder Schwarz, niedrige und hohe Zahlen, gerade oder ungerade Zahlen. Man nennt diese Möglichkeiten auch einfache Chancen. Darüber hinaus bietet Roulette auch noch mehrfache Chancen. Darunter versteht man beispielsweise die Wette auf zwei benachbarte Zahlen oder drei Zahlen in einer Querreihe.

Ein Spiel rund um Wahrscheinlichkeiten

Wer Roulette gerne zur Unterhaltung spielt, wird sich nicht mit den mathematischen Wahrscheinlichkeiten des Spiels befassen. Doch diese sind natürlich vorhanden und entscheidend für die Wahl von Wetteinsätzen. Tatsächlich handelt es sich bei Roulette um ein Spiel rund um Wahrscheinlichkeiten.

Das einfachste Beispiel dafür ist der Unterschied zwischen der europäischen und der amerikanischen Variante. So liegt der Hausvorteil bei der europäischen Version von Roulette lediglich bei 2,7 Prozent, während sich die Casinos in den USA über einen Hausvorteil von 5,26 Prozent freuen dürfen. Der Grund dafür liegt in der zusätzlichen Zahl, der Doppel-Null, verborgen. Eine Zahl mehr im Roulettekessel verschiebt die Wahrscheinlichkeiten zu gewinnen zugunsten des Casinos. Die Null und die Doppel-Null sichern daher ab, dass die Bank am Ende immer gewinnt.

Das Prinzip lässt sich mit einem ganz einfachen Experiment erläutern. Setzt ein Spieler gleichzeitig auf Rot und Schwarz, dann wird die Roulettekugel auf lange Sicht berechnet 36 von 37 Mal auf einer der Zahlen von 1 bis 36 landen. Doch beim 37. Versuch landet diese auf der Null und erzeugt so den Heimvorteil des Casinos. Dieser ist durch kein Spielsystem zu schlagen.

Die Wahrscheinlichkeiten lassen sich berechnen. (Quelle: Pixabay.de)

Noch dramatischer wird der Heimvorteil, wenn die Gewinner, wie in Casinos rund um die Welt üblich, einen Jeton als Trinkgeld an das Casino abliefern. Auch damit verdoppelt sich der mathematische Hausvorteil der Spielbank. Natürlich handelt es sich dabei um Kalkulationen, die über ein kurzes Spiel hinausgehen. Doch auch Roulette kann innerhalb eines kurzen Zeitraums „mathematisch verrücktspielen“.

Bestes Beispiel dafür sind historische Beobachtungen, die Mathematiker bis heute begeistern. So erschein im Jahr 2012 im Rio Hotel und Casino in Las Vegas die Zahl 19 ganze siebenmal hintereinander. Eine 7er-Serie ist die bis heute längste ununterbrochene Folge einer Zahl am Roulettetisch.

Wie nutzt man die Mathematik zu seinem Vorteil?

Wer gerne die amerikanische Variante von Roulette spielt, verschenkt schon vor Spielbeginn einen mathematischen Vorteil von 2,56 Prozent. Einen weiteren Vorteil bietet die sogenannte französische Variante von Roulette. Dort verlieren alle Spielteilnehmer lediglich 50 Prozent ihres Einsatzes, wenn die Kugel auf die Null fällt. So wird Roulette für die Spieler noch lukrativer.

Nicht erst seit dem Siegeszug von Online-Roulette sind alle Gewinnwahrscheinlichkeiten beim Roulette bis auf den letzten Zehntelprozentsatz berechnet. Wer beim Roulette die mathematischen Wahrscheinlichkeiten berücksichtigen möchte, sollte sich daher diese Gewinnchancen im Detail ansehen. So können Roulette Spieler die Mathematik zu ihrem Vorteil nutzen, um ihre eigenen Chancen beim Spiel zu verbessern.