Tipps und Wissenswertes rund ums Wohnen

WG, Wohnheim oder Wohnung?

Die 4 Möglichkeiten, wo du während deiner Studienzeit wohnen kannst:

  • bei den Eltern
  • in einem Wohnheim
  • in einer WG
  • in einer eigenen Wohnung
Die günstigste Möglichkeit, während des Studiums zu wohnen ist, wenn du gar nicht erst von zu Hause ausziehst. Das geht natürlich nur, wenn deine Eltern in der Nähe deiner UNI wohnen oder die Anbindung der Öffis sehr gut ist.

Vorteile: Du sparst dir die Miete, in den meisten Fällen musst du auch nicht für deine Verpflegung aufkommen und wenn du ganz viel Glück hast, liegt auch deine Wäsche immer bereit.

Nachteile: Du bist der ständigen Kontrolle deiner Eltern ausgesetzt, was aber nicht unbedingt immer negativ sein muss.

Das ist der Klassiker für den Start in ein selbstständiges Leben. Die Kosten sind überschaubar und fix, dein Zimmer ist meistens schon möbliert, Reinigung ist inkludiert und du findest natürlich sofort Anschluss, da du nur von Studierenden umgeben bist.

In einem Wohnheim hast du ein eigenes Zimmer, teilst dir aber Küche, Bad, WC und Aufenthaltsraum mit anderen Zimmern. In der Anfangsphase kann es auch vorkommen, dass du nur ein Doppelzimmer bekommst.

Da sind wir aber auch schon bei der ersten Hürde: Die Zimmer sind meist sehr gefragt und das Platzangebot ist begrenzt. Bei manchen Heimen ist es sogar notwendig, Studienerfolgsnachweise zu erbringen oder die soziale Bedürftigkeit zu belegen.

Vorteile: schneller Anschluss, geringe Fixkosten, Reinigung/Heizung/Strom inkludiert, möbliert

Nachteile: wenig Privatsphäre

Von einer Wohngemeinschaft spricht man, wenn sich mehrere Personen eine Wohnung teilen. Eine WG kann aus zwei, drei oder mehreren Personen bestehen, wo in der Regel jeder sein eigenes Zimmer zur Verfügung hat. Küche, Bad, WC und gegebenfalls Wohnzimmer/Esszimmer werden zusammen genutzt. Wie im Wohnheim, findest du auch hier schnell Anschluss und die Kosten der Mietwohnung werden geteilt. So kann man anfallende Fixbeträge wie Betriebskosten, Internetanschluss, GIS-Gebühren, usw. einfach durch die Anzahl der Mitbewohner teilen.

Vorteile: man findet sofort Anschluss, Kostenteilung, eine WG macht einfach Spaß (gemeinsame Filmabende, WG-Partys, etc.), man kann sich gegenseitig beim Lernen motivieren, Arbeitsaufteilung: Kochen, putzen, einkaufen gehen.

Nachteile: man muss sich an Gemeinschaftsregeln halten, Konfliktpotential beim Thema Haushalt/Reinigung/Müllentsorgung/Lärm

Freie WG-Zimmer findest du über Inserate in Immobilienportalen oder am “Schwarzen Brett” deiner UNI.

Das ist meistens die teuerste Lösung, aber sie hat auch viele Vorteile. Du musst deinen Tagesablauf nicht mit Mitbewohnern abstimmen und kannst dir deine Zeit frei einteilen. In Prüfungszeiten wirst du beim Lernen nicht gestört, aber dafür musst du dich auch selbst motivieren können.

Vorteile: freie Zeiteinteilung, hohe Privatsphäre, deine Einkäufe verschwinden nicht aus dem Kühlschrank, du kannst jederzeit jemanden mitbringen, keine Streitigkeiten über Abrechnungen oder Hausarbeit

Nachteile: die Kosten sind wesentlich höher, du musst alles selbst organisieren und bist für die Wohnung alleine verantwortlich, manchmal ziemlich langweilig, kein soziales Leben

Wohnbeihilfe für Studenten

Die Wohnbeihilfe ist neben der Studienbeihilfe eine der wichtigsten Möglichkeiten, um die finanzielle Belastung etwas zu reduzieren.

Grundsätzlich hängt die Höhe der Wohnbeihilfe von der Wohnungsgröße, dem Wohnungsaufwand und der Haushaltsgröße (z.B. Wohngemeinschaft) ab.

Ob du Anspruch auf die Beihilfe hast und wie viel du schlussendlich bekommst, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Hier wendest du dich einfach an die zuständige Stelle in deinem Bundesland.

Wir haben hier für dich alle Wohnbeihilfe-Stellen recherchiert und du kannst auch das Antragsformular direkt als PDF downloaden:

Tipps zur Wohnungsmiete

Damit du später keine bösen Überraschungen erlebst, solltest du ein paar Dinge bei der Wohnungsmiete beachten:

  • Lage
    Bei einer Immobilie zählen bekanntlich drei Dinge: Lage, Lage und Lage. Ganz so schlimm ist es bei einer Studentenwohnung nicht, aber du solltest schon darauf achten, dass deine UNI gut mit Öffis erreichbar ist. Außerdem sollte sie nicht all zu weit entfernt sein, falls du mit dem Rad zur UNI willst. Das Optimum wäre natürlich eine Wohnung direkt im UNI-Viertel zu nehmen, aber die Mieten sind dort meistens auch um bis zu 20% höher.

  • Heizung
    Achte darauf, wie deine zukünftige Wohnung geheizt wird. Es gibt Elektroheizung, Ölheizung, Gasheizung, Fernwärme, etc., welche sich auch preislich unterscheiden. Hier solltest du vorher Vergleiche anstellen und auch die Vormieter nach ihren durchschnittlichen Heizkosten befragen. Hier unbedingt mit anderen Wohnungen vergleichen. Auch der sogenannte “Energieausweis” der Wohnung gibt Aufschluss über Wärmedämmung und somit über die zu erwartenden Kosten.

  • Ausrichtung
    Kleinere Wohnungen haben oft nur an einer oder an zwei Seiten Fenster. Wohin sind diese gerichtet? Es ist zwar anfangs verlockend, wenn deine großflächigen Fensterflächen südlich ausgerichtet sind, aber im Sommer steigt die Hitze in der Wohnung oft in unerträgliche Höhen. Optimal wäre eine Süd-Ost-Ausrichtung, damit du in der Früh “sonnig” geweckt wirst, du aber nicht die volle Mittagshitze abbekommst. Auch im Winter kannst du mit einer zum Teil südlich ausgerichteten Wohnung enorm Heizkosten sparen.
    Dachgeschosswohnungen sind bei Regen übrigens sehr romantisch, aber im Sommer sehr schwer zu kühlen.

  • Übergabeprotokoll und Fotos
    Wenn du eine passende Wohnung gefunden hast, mach’ dir bitte die Mühe und erstelle ein detailliertes Übergabeprotokoll sowie Fotos der (noch leeren) Wohnung. Beim Auszug kann dir das eine Menge Ärger ersparen.
    Sieh dir die Wohnung ganz genau an und dokumentiere jede noch so kleine Beschädigung. Egal ob Kratzer an der Eingangstür, Sprünge in Badfliesen oder Flecken am Boden. Wenn du ausziehst, können dir solche Beschädigungen ansonsten zur Last gelegt und von deiner Kaution abgezogen werden.

  • Sparen bei der Einrichtung
    Du benötigst nicht von Anfang an eine komplette Wohnungseinrichtung vom Designer. Du kannst dir viele Haushaltsgegenstände sicher von deinen Eltern mitnehmen, oder nach und nach (auch gebraucht) anschaffen. Deine erste Wohnung sollte über eine Küche verfügen, aber Geschirrspüler ist zum Beispiel absolut nicht notwendig. Wichtig ist ein Kühlschrank, ein Bett und vor allem ein ordentlicher Arbeitsplatz mit Schreibtisch.

Fixkosten bei Wohnungsmiete

Wenn man eine eigene Wohnung mietet, hat man zwar sehr viele Freiheiten und ist flexibler als in jedem Studentenheim, aber eine eigene Wohnung ist auch mit höheren Kosten verbunden.

  • Miete
    Es gibt eine sogenannte “Kalt- und Warmmiete”. Die Kaltmiete bezieht sich rein auf die Raumnutzung und enthält noch keine Heiz oder Betriebskosten, also beim Anmieten einer Wohnung immer genau darauf achten, welche Leistungen im Mietpreis enthalten sind.

  • Betriebskosten
    Sind meistens im angegebenen Gesamtmietpreis enthalten und beinhalten Dinge wie Wartung, Gebäudeinstandhaltung, Lift, usw.
  • Heizung
    Hier gibt es verschiedene Varianten. Von Gas-, Öl- und Elektro-Heizung bis hin zu Fernwärme. Die Heizkosten hängen stark von der Heizungsart, aber auch von den eigenen Temperaturvorlieben ab.
    Prinzipiell würden wir eher zu Fernwärme raten und im Winter solltest du mit einer Raumtemperatur von 21°C – max 23°C auskommen.

    Als Richtwert kannst du bei einer “normalen” Wohnung von 50-60 Euro pro Monat ausgehen.

  • Strom
    Der Stromverbrauch ist im Regelfall nie im Preis inbegriffen und wird direkt mit einem Stromanbieter abgerechnet. Du musst dich beim Einzug also für einen Stromanbieter entscheiden und deinen “Stromzähler” anmelden. Hier hilft dir aber dein Vermieter weiter. Die Anmeldung kann bei jedem Anbieter online erfolgen und du solltest mit monatlichen Stromkosten von rund 50 Euro rechnen.
  • GIS-Gebühren
    Die GIS-Gebühren (ORF) sind gesetzlich verpflichtend und betragen rund 25 Euro pro Monat. Sobald du eine “Rundfunkempfangseinrichtung” also einen Fernseher, Radio, PC mit TV-Karte, Beamer, etc. besitzt, sind diese Gebühren zu entrichten. Ob du ORF-Programme ansiehst oder nicht, spielt hier keine Rolle.

    Beziehst du jedoch Studienbeihilfe, kannst du um eine Rundfunkgebührenbefreiung ansuchen. Das entsprechende Formular findest du hier: GIS-Gebühren-Befreiung

  • Versicherung
    Eine Mietwohnung ist gegen Feuer, Wasser, etc. durch den Vermieter zu versichern. Du kannst freiwillig eine zusätzliche Haushaltsversicherung abschließen, wenn du teure Möbel oder Geräte in der Wohnung stehen hast. Wenn das nicht der Fall ist, brauchst du auch keine Versicherung.

  • Einmalige Kosten beim Einzug
    Wenn du eine Wohnung nicht Privat, sondern über ein Immobilienbüro bzw. einen Makler anmietest, fällt dafür eine Makler- bzw. Vermittlungsprovision an. Diese kann variieren, bewegt sich aber meistens zwischen 2 und 3 Brutto-Monatsmieten. Bei einer Mietwohnung um 450 Euro, sind das 1350 Euro.

    Dazu kommt noch eine Kaution, die als Sicherheitsleistung beim Vermieter hinterlegt wird. Den Betrag bekommst du beim Auszug aber wieder retour, wenn sich die Wohnung im ursprünglichen Zustand befindet und keine Schäden aufweist. Die Kaution beträgt auch oft 3 Brutto-Monatsmieten.

    Somit ergibt sich im schlimmsten Fall bei einer 450 Euro Wohnung ein Betrag von 2700 Euro, welchen du gleich am Anfang aufbringen musst, um nur einziehen zu dürfen.

Bei den genannten Werten handelt es sich natürlich nur um grobe Richtwerte, welche in einem durchschnittlichen Haushalt auftreten.

Checkliste: Einrichtung und Hausrat

Hier findest du eine Übersicht, welche Dinge beim Einzug in deine erste Wohnung nützlich sind. Produkte wie Lebensmittel, Zahnbürste, etc. haben wir aber bewusst nicht aufgelistet:

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