SOLVER – Life Sciences und Engineering für eine neue Generation von Medizinprodukten

Zukünftig werden immer mehr innovative Medizinprodukte benötigt, zumal die Weltbevölkerung stetig wächst und die Gesellschaft zunehmend altert. Damit steigt auch der Bedarf an hochqualifizierter Forschung zu bioaktiven und biologisch abbaubaren Materialien sowie an digitalen Methoden, um patient*innenspezifische Geräte herzustellen. Ebenso sind neuartige In-vivo-Untersuchungen – so genannte Bioassays – notwendig, die Vorhersagen über zelluläre und immunologische Reaktionen auf bioaktive Materialien treffen können. Mithilfe dieser Bioassays lässt sich bereits in einem frühen Stadium der Materialentwicklung Gewissheit über etwaige, in den Wirtszellen ausgelöste, Reaktionen erlangen. Dies wiederum ermöglicht es den Materialwissenschaftler*innen, ihre Prozesse hinsichtlich günstiger Eigenschaften anzupassen.

Multidisziplinäre Forschung für die Gesundheit der Menschen

Hier setzt das multidisziplinäre Doktoratsprogramm SOLVER an, indem es die Life-Science-Expertisen der FH Campus Wien und die Engineering-Kompetenzen der Technischen Universität (TU) Wien bündelt. Ziel des Doktoratsprogramms ist es, hochqualifizierte Forscher*innen auszubilden. Diese werden in der Lage sein, neue Materialien, Technologien und technische Lösungen in Verbindung mit einer angemessenen Bewertung der Biokompatibilität für neue Generationen von Medizinprodukten zu entwickeln und anzuwenden.
Heimo Sandtner, Akademischer Leiter und Rektor der FH Campus Wien: „Das doc.funds.connect-Programm ist eine wichtige Maßnahme, um Doktorand*innen an unserer Fachhochschule ein akademisches Karrieremodell und Perspektiven in einem absoluten Zukunftsfeld zu ermöglichen. Die hochschulübergreifende Initiative schafft zudem Exzellenz in der österreichischen Forschung. Wir generieren Wissen, das weit in die Zukunft reichen wird und der Gesundheit der Menschen dient.
Jens Schneider, Rektor der TU Wien: „Die TU Wien und die FH Campus Wien ergänzen in diesem Doktoratskolleg ihre Kompetenzen in idealer Weise. Junge Forscher*innen aus den Materialwissenschaften und der Biotechnologie werden neue Grundlagen für die Entwicklung von Produkten der Medizintechnik schaffen. Dies zahlt auf die internationale Sichtbarkeit des Standorts Wien in diesem wichtigen Zukunftsfeld ein und nutzt Wirtschaft und Gesellschaft.

Forschung braucht Kreativität, Neugierde, Können und Leidenschaft

Mit SOLVER haben sich die Kooperationspartner*innen neben der wissenschaftlichen Exzellenz einem weiteren Auftrag verschrieben: Sie möchten bei den Doktoratsstudierenden die Neugierde auf verschiedene Forschungsdisziplinen wecken und sie ermutigen, ihr kritisches Denken und ihre Problemlösungskompetenz zu schärfen. An der TU Wien werden drei Studierende im doc.funds.connect-Programm ausgebildet, an der FH Campus Wien zwei, jeweils betreut von Forscher*innen beider Hochschulen. SOLVER startet im Juni 2024.
Wir freuen uns sehr darauf, unsere Expertise aus 20 Jahren international anerkannter Ausbildung und Forschung auf dem Feld der medizinischen Biotechnologie in die Kooperation mit der TU Wien einbringen zu können“, sagt Bea Kuen-Krismer, Leiterin des Departments Applied Life Sciences, an dem das Kompetenzzentrum für Molecular Biotechnology angesiedelt ist.
Jürgen Stampfl, Forschungsbereichsleiter am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der TU Wien: „Mit dem strukturierten Doktoratsprogramm wollen wir jungen Studierenden Möglichkeiten eröffnen, exzellente Grundlagenforschung im Bereich innovativer Biomaterialien umzusetzen. Gleichzeitig wird es Ausbildungsmodule geben, in denen wichtige Aspekte zu Biokompatibilität und regulatorischen Anforderungen unterrichtet werden, um zukünftig die Chancen zur Translation in die klinische Anwendung zu erhöhen.

Über SOLVER

„SOLVER – Skills for Medical Device Research“ ist eines von drei bewilligten Konzepten im doc.funds.connect-Programm des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF. Es wird als gemeinsames Doktoratsprogramm des Instituts für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der TU Wien und des Kompetenzzentrums für Molecular Biotechnology der FH Campus Wien für die Dauer von 4 Jahren durchgeführt.

FH Campus Wien – Hochschule für Zukunftsthemen

Mit über 8.000 Studierenden an drei Standorten und fünf Kooperationsstandorten ist die FH Campus Wien die größte Fachhochschule Österreichs. In den Departments Angewandte Pflegewissenschaft, Applied Life Sciences, Bauen und Gestalten, Gesundheitswissenschaften, Soziales, Technik sowie Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit, Politik steht ein Angebot von nahezu 70 Studiengängen und Hochschullehrgängen in berufsbegleitender und Vollzeit-Form zur Auswahl. Anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung wird in zehn fachspezifischen Kompetenzzentren gebündelt. Fort- und Weiterbildung in Form von Seminaren, Modulen und Zertifikatsprogrammen deckt die Fachhochschule über die Campus Wien Academy ab. Die FH Campus Wien ist Gründungsmitglied im Bündnis Nachhaltige Hochschulen.