News

News

Neues Christian Doppler Labor an der Universität Wien

Am 4. September eröffnet das neue Christian Doppler Labor für optische Quantencomputer. Unter der Leitung des Physikers Philip Walther von der Universität Wien entwickeln Forscher*innen neue Technologien für Quantencomputer, die auf photonischen Plattformen basieren. Diese Quantencomputer sollen vielseitig und für praxisnahe Anwendungen eingesetzt werden. Durch das Bereitstellen eines photonischen Quantencomputers in der Cloud werden Wissenschafter*innen und die breite Öffentlichkeit die Möglichkeit haben Quantenalgorithmen auszuführen. Christian Doppler Labore werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW).

Autophagie: Der Anfang vom Ende

Die Autophagie, vom Griechischen für "Selbst-Essen", ist ein essentieller Prozess, um Zellbestandteile zu isolieren und zu recyclen, wenn die Zelle unter Stress steht oder Nährstoffe limitiert sind. Bei der Autophagie werden schadhafte Proteine oder Organellen in einer Doppelmembran, dem Autophagosom, eingekapselt und später abgebaut. Lange war unklar, wie dieser zelluläre "Müllsack" genau entsteht. Ein Team unter der Leitung von Sascha Martens an den Max Perutz Labs, ein Joint Venture der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien, hat nun die ersten Schritte in der Bildung der Autophagosomen im Labor nachgebaut. Dabei konnten die Forscher*innen zeigen, wie winzige Bläschen mit einem Protein namens Atg9 den Keim bilden, aus dem das Autophagosom wächst. Die Studie wurde im Top-Journal "Science" publiziert.

Im Kampf gegen Tollwut: World Rabies Day 2020

Tollwut ist eine seltene, jedoch höchst gefährliche Infektionserkrankung, die unbehandelt für den Menschen tödlich endet. Zwar gilt die Tollwut in Österreich dank erfolgreicher Tollwutbekämpfung seit 2008 als ausgerottet. Dennoch sterben jährlich zehntausende Menschen weltweit an der Virusinfektion. Der internationale Welt-Tollwut-Tag (engl.: World Rabies Day) am 28. September erinnert daran, dass bei der Bekämpfung der Tollwut bereits Vieles, aber bei weitem noch nicht alles erreicht wurde. Darauf macht die Vetmeduni Vienna mit einem Fotowettbewerb auf Instagram unter dem Hashtag #WRDvetmeduni2020 aufmerksam.

1. September 2020|UNI & FH|

Sonnencreme, Bier und Rock’n’Roll

Das FM4-Frequency Festival, das jedes Jahr Ende August rund 100.000 Besucher*innen nach St. Pölten lockt, fällt dieses Jahr aus. Den Musikfans bleibt nur in Erinnerungen zu schwelgen. Ein Forscher*innenteam der Universität Wien und des WasserCluster Lunz untersuchte nun die Auswirkungen des Festivals für das Flussökosystem der Traisen. Die Studie zeigt, dass die Besucher*innen eine Vielzahl organischer Verbindungen aus Getränken, Pflegeprodukten und Abfällen in die Traisen eintragen. Diese Substanzen beeinflussen dann den Metabolismus des Flusses während des Festivals. Die Ergebnisse wurden in "Environmental Science & Technology" veröffentlicht und dokumentieren damit erstmals die Konsequenzen der intensiven Freizeitnutzung für den Kohlenstoffkreislauf von Fließgewässern.

Andere beschützen ist ein intuitives Verhalten

Wir lernen sehr schnell, Verhaltensweisen zu vermeiden, die uns schaden. Dabei ist Schmerz ein starkes Lernsignal: Er sagt uns sofort, welche unserer Handlungen gefährlich sind. Aber als soziale Lebewesen müssen wir auch berücksichtigen, welche Konsequenzen unsere Handlungen für unsere Mitmenschen haben. Wie funktioniert "prosoziales" Lernen und wie werden prosoziale Lernprozesse und Entscheidungen im Gehirn umgesetzt? Diese Fragen haben Forscher*innen um Claus Lamm an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien untersucht. Sie konnten zeigen, dass Menschen sogar besser darin sind, ihre Artgenossen vor Schmerzen zu beschützen als sich selbst. Die Ergebnisse der Studie erscheinen aktuell in der Fachzeitschrift "The Journal of Neuroscience".

Spiel mit Menschen verbessert Lernerfolg von Hunden langfristig

Erregende und emotionale Situationen – wie das Spiel des Menschen mit dem Hund – verbessern die kognitive Leistung und die Einprägsamkeit von Erlerntem. Das konnte kürzlich eine Studie der Vetmeduni Vienna in Kollaboration mit der University of Lincoln (UK) zeigen. Eine soeben in der renommierten Fachzeitschrift „Animals“ erschienene Nachfolgestudie der Vetmeduni Vienna belegt nun, dass dieser verbesserte Trainingseffekt auch nach einem Jahr deutlich nachweisbar ist. Eine neue Erkenntnis, die insbesondere für die Schulung und das Training von Begleit- und Diensthunden von großer Bedeutung ist.