Wildschweine trotzen durch Thermoregulierung dem Klimawandel
Im Laufe der Evolution haben sich Wildschweine (Sus scrofa) weltweit verbreitet und werden in dieser Hinsicht nur vom Menschen und dessen Dauerbegleitern Maus (Mus musculus) und Ratte (Rattus norvegicus) übertroffen. Wesentlicher Faktor der hohen Anpassungsfähigkeit auf unterschiedlichste Umweltbedingungen ist die ausgeprägte Fähigkeit der Wildschweine zur Regulierung ihrer Körpertemperatur. Laut einer soeben veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien könnte dadurch der globale Klimawandel für Wildschweine nur geringe Auswirkungen haben.
Grazer Forscher:innen warnen vor Umweltgift PFAS in der Mur
PFAS sind langlebige Umweltgifte, die beispielsweise in imprägnierten Textilien, Lebensmittelverpackungen oder Feuerlöschern vorkommen. Forscher:innen der Universität Graz die Kläranlagen Leibnitz und Gössendorf auf PFAS-Rückstände untersucht. Das Ergebnis: Die Kläranlagen können diese Stoffe nicht aus dem Abwasser entfernen. Im Gegenteil: Die Konzentration von PFAS steigt sogar durch den Klärprozess an. Das hat Folgen für die Umwelt und die Gesundheit.
Mikrobielle Metaboliten als Risikofaktoren für Parkinson?
Ein Team um Thomas Böttcher vom Institut für Biologische Chemie und vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CeMESS) der Universität Wien und Marcel Leist von der Universität Konstanz hat in Zusammenarbeit mit dem Albert Einstein College of Medicine einen mikrobiellen Metaboliten entdeckt, der Dopamin produzierende Neuronen zerstört. Weitere Versuche zeigten, dass in Folge davon Parkinson-ähnliche Symptome auftreten. Diese Entdeckung, aktuell veröffentlicht in "Environment International", wirft ein neues Licht auf potenzielle Umweltfaktoren – wie Metaboliten des menschlichen Mikrobioms – als Auslöser von Parkinson.
5.000 Jahre alter Wein für ägyptische Königin
Ein deutsch-österreichisches Team unter der Leitung der Archäologin Christiana Köhler von der Universität Wien erforscht im ägyptischen Abydos das Grab der Königin Meret-Neith. Sie war die mächtigste Frau in der Zeit um 3.000 vor unserer Zeitrechnung. Jüngste Ausgrabungen belegen ihre besondere historische Bedeutung: So fanden die Forscher*innen 5.000 Jahre alten Wein und andere Grabbeigaben. Das nährt Spekulationen, dass Meret-Neith die erste Pharaonin des alten Ägypten und Vorgängerin der späteren Königin Hatschepsut war.
Katzen schnurren anders als bisher vermutet
Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlichte Studie unter der Leitung des Stimmforschers Christian T. Herbst von der Universität Wien liefert neue Erkenntnisse darüber, wie Katzen ihre Schnurrgeräusche erzeugen. Ein einzigartiges "Gewebspolster" in den Stimmlippen könnte erklären, wie so kleine Tiere derart tiefe Töne erzeugen können.
Wie wird die Verwendung von Kunststoffen in der Landwirtschaft nachhaltiger?
Kunststoffe sind aus der modernen Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken. 12 Millionen Tonnen werden jährlich eingesetzt. Doch was ist mit den Folgen für die Umwelt? Dieser Frage geht ein internationales Autor*innenkollektiv unter Leitung von Thilo Hofmann vom Department für Umweltgeowissenschaften der Universität Wien in einer aktuellen Studie in Nature Communication Earth and Environment nach und zeigt auf, welchen Nutzen und welche Gefahren Kunststoffe in der Landwirtschaft bergen und welche Lösungen sinnvoll sind, um eine nachhaltigere Verwendung zu gewährleisten.
Neue Darmmikrobe produziert stinkendes Giftgas, schützt aber vor Krankheitserregern
Ein internationales Team von Wissenschafter*innen unter der Leitung des Mikrobiologen Alexander Loy von der Universität Wien hat eine neue Darmmikrobe entdeckt, die sich ausschließlich von Taurin ernährt und das übelriechende Gas Schwefelwasserstoff produziert. Damit liefern die Forscher*innen einen weiteren Baustein im Verständnis jener mikrobiellen Prozesse, die faszinierende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. So auch Taurinivorans muris: Das Bakterium zeigt eine schützende Funktion gegen Klebsiella und Salmonella, zwei wichtige Krankheitserreger. Die Ergebnisse erscheinen aktuell in Nature Communications.
Sermilik-Station: Universität Graz baut ein Haus für Österreichs Polarforschung
Die Universität Graz errichtet mit großzügiger Unterstützung von Dr. Christian Palmers am Standort der Forschungsstation Sermilik in Ostgrönland ein neues Haus, das Platz für 25 Forscher:innen bietet.