Zentrales Anliegen ist es, Kinder so weit als möglich in den Herkunftsfamilien zu betreuen und gleichzeitig die dafür Verantwortlichen in ihrer Expertise weiter zu stäken. Mitentwickelt und unterstützt wird das Masterstudium von MAG ELF, dem Amt für Jugend und Familie. Die Bewerbungsfrist beginnt am 1. Februar 2016.

Kinder und Familien sind zunehmend von multiplen biopsychosozialen Bedarfslagen und sozial bedingten Risikofaktoren wie Armut, gesundheitliche Gefährdungen und damit verbundener Marginalisierung betroffen „Sozialtherapeutische Expertise qualifiziert dazu, mit Familien in schwierigen Lebenslagen professionell zusammenzuarbeiten. Auf Basis eines diagnostischen Fallverstehens entstehen gemeinsam mit den Familien methodisch begründbare Entscheidungen, die die familiäre Situation verbessern. Primär muss es darum gehen, das Familiensystem gezielt zu fördern und dadurch den Verbleib der Kinder im familiären Kontext zu ermöglichen“, so Studiengangsleiterin Elisabeth Raab-Steiner, die auch den Studiengang Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit sowie das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit (FH Campus Wien KOSAR) leitet.

Studium für sozialtherapeutische Expertise

Dieses Studium ist ein österreichweit einzigartiges Angebot, um im Vor- und Umfeld möglicher Kindeswohlgefährdung familiäre Erziehungs-, Betreuungs- und Versorgungskompetenzen weiter auszubauen. Es richtet sich vor allem an AbsolventInnen der Sozialen Arbeit sowie der Sozial- und Bildungswissenschaften, die in der Kinder- und Jugendhilfe sowie im angrenzenden Gesundheits- und Justizbereich tätig sind oder sein möchten. Die Kooperation mit MAG ELF, Amt für Jugend und Familie, dient dazu, verschiedene Bedarfslagen der Praxis zu erkennen und diese Kenntnisse zum Wohle der Kinder und Familien zu nutzen. Das Studium leistet einen wichtigen Beitrag, um soziale Interventionen, samt der darauf basierenden Techniken, Methoden und Konzepte, in der Praxis weiterzuentwickeln und innovative Projekte in diesem hochsensiblen Handlungsfeld zu lancieren.

Standards: Vom Elternkompetenztraining bis zum Familiencoaching

Kinder- und Familienzentrierte SozialtherapeutInnen eignen sich hervorragend als Fach- und Führungskräfte in interdisziplinären Teams mit MedizinerInnen, PädagogInnen, PsychologInnen und PsychotherapeutInnen. Deren gemeinsame Aufgabe ist es, Kinder, Jugendliche und Familien zunehmend im ambulanten, aber auch im (teil-)stationären Bereich optimal zu versorgen. Mit der Heimreform 2000 haben sich zahlreiche Angebote wie verlängerte Krisenarbeit, Elternkompetenztraining, Familienarbeit und Familiencoaching zu Standards in sozialpädagogischen Regionen entwickelt. Zum Einsatz kommen sie im Rahmen der Krisenunterbringung bzw. bei Maßnahmen der vollen Erziehung durch Kinder- und Jugendhilfeträger sowie dem Casemanagement bzw. der Koordination spezifischer familienstärkender Dienste.