Wissenschaft, Technik & Gesellschaft

Studienprofil

Ob Digitalisierung, Energiewende, Medizin oder Bioökonomie – wissenschaftlich-technische Innovationen sind eng mit gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden. Im Masterstudiengang lernen Sie, die wechselseitigen Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technik und anderen gesellschaftlichen Handlungsfeldern wie Wirtschaft, Politik oder Medien aus neuen Blickwinkeln zu betrachten. Sie erwerben die Fähigkeit, die sozialen Voraussetzungen und Auswirkungen wissenschaftlich-technischer Innovationen zu identifizieren und differenziert zu bewerten. Sie können „Hypes“ um neue Technologien oder wissenschaftliche Durchbrüche erkennen und öffentliche Kontroversen über Risiken, die ethische Brisanz oder soziale Erwünschtheit von Innovationen vermittelnd begleiten.

Das viersemestrige Masterstudium ist interdisziplinär ausgerichtet und stützt sich vor allem auf sozial- und kulturwissenschaftliche Theorien und Methoden, um fundiertes Wissen über die grundlegende Bedeutung von Wissenschaft und Technik für moderne Gesellschaften zu vermitteln.

Das Studium bereitet Sie auf anspruchsvolle Tätigkeiten vor, z.B. in Forschungs- und Technologieförderung, Politik- und Unter­nehmensberatung, EU und internationalen Organisationen, Medien-, Öffentlichkeits- und Kulturarbeit, Technikfolgenabschätzung sowie universitärer und außeruniversitärer Forschung.

Curriculum/Studienplan

Besonderheiten

In ganz Europa studieren? Kein Problem!

Die Universität Klagenfurt ist Mitglied im europaweiten Verbund „European Inter-University Association on Society, Science and Technology“ (ESST). Als Studierende/r des Masterstudiums „Wissenschaft, Technik & Gesellschaft“ profitieren Sie von diesem Netzwerk: Sie können an einer ESST-Partneruniversität Ihr Masterstudium mit einer Spezialisierung vertiefen oder dort Ihre Masterarbeit verfassen. Damit haben Sie die Möglichkeit, zusätzlich zum Klagenfurter Mastertitel das ESST-Zertifikat oder das ESST-Diplom Master of Arts „Society, Science and Technology in Europe“ zu erwerben.

Im Studium können Sie Schwerpunkte in folgenden Themengebieten setzen:

  • Governance, Innovation, Nachhaltigkeit: Sie untersuchen die Ambivalenzen von Wissenschaft und Technik anhand aktueller Kontroversen und Risikodebatten, beispielsweise zu Klimawandel, Ernährungssicherheit, Gesundheit und Gerechtigkeit. Sie üben zentrale Ansätze nachhaltiger Governance von Forschung und Innovation kritisch zu kommentieren und weiterzuentwickeln.
  • Wissen, Kultur, DigitalisierungSie befassen sich mit der Entstehung „moderner“ Wissenschaft und aktuellen Entwicklungen in der Wissenschaftsorganisation und -praxis; lernen die epistemischen Zugänge, Praktiken und Arbeitswelten verschiedener Wissenskulturen zu verstehen und analysieren die sich verändernde Bedeutung von Daten, Information und Kommunikation im digitalen Zeitalter.
  • Demokratie, Macht, Politik: Sie erforschen das Wechselverhältnis von Wissenschaft, Technik und Politik indem Sie fragen, wie Machtverhältnisse durch Wissen und Technologien reproduziert und transformiert werden und umgekehrt. Sie erlernen, sich reflektiert in wissenspolitische Debatten auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene einzubringen.
  • Gender & Diversität, Körper, Identitäten: Sie lernen die soziale Situiertheit von Wissen und Technik zu erkennen, Merkmale und Grenzen ethnozentrischer, Objektivität behauptender Wissensansprüche zu analysieren und aufzuzeigen, wie individuelle und kollektive Identitäten, insbesondere Genderordnungen, durch Wissenschaft und Technik konstruiert, verstetigt oder hinterfragt werden.

Ziele des Studiums

Nach Abschluss des Studiums „Wissenschaft, Technik & Gesellschaft“ sind AbsolventInnen in der Lage

  • aktuelle Problemlagen und Konfliktfelder mit Bezug zu Wissenschaft, Technik und Innovation selbständig zu analysieren;
  • Wechselwirkungen zwischen wissenschaftlich-technischen Entwicklungen und gesellschaftlichem Wandel zu verstehen;
  • Einsichten der sozialwissenschaftlichen Wissenschafts- und Technikforschung für gesellschaftliche Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse aufzubereiten;
  • erworbene Kompetenzen in der strategischen Planung und im Projektmanagement von Unternehmen und in öffentlichen Beteiligungsprozessen einzusetzen;
  •  an wissenschaftlichen Forschungsprojekten mitzuarbeiten.

Voraussetzungen

Erfolgreicher Abschluss von Bachelorstudien aller Fachrichtungen an einer Universität oder einer Fachhochschule bzw. eines gleichwertigen Studiums einer anerkannten postsekundären Bildungseinrichtung.

Studierende, die ein Bachelorstudium im Bereich der ingenieurwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen oder künstlerischen Studien abgeschlossen haben, haben einen Nachweis über folgende Kenntnisse im Ausmaß von insgesamt 12 ECTS-AP zu erbringen:

  • Interdisziplinäre Perspektiven auf Wissenschaft und Technik in der Gesellschaft (wie Technikgeschichte, Technikphilosophie, Techniksoziologie, Technikfolgenabschätzung, Forschungs-, Innovations- und Umweltpolitik, partizipative Verfahren und BürgerInnenbeteiligung, Wissenschafts- und Technikkommunikation, Medizin-, Technik- und Umweltethik und/oder Nachhaltigkeitsforschung)
    und/oder
  • Sozial- oder kulturwissenschaftliche Grundlagen (Theorien und Methoden z.B. aus Soziologie, Politikwissenschaft, Kultur- und Sozialanthropologie, Geographie, und/oder Geschichte).

Berufliche Perspektiven

Um der Gestaltbarkeit wissenschaftlich-technischer Entwicklungen in verschiedenen gesellschaftlichen Arenen Rechnung zu tragen, strebt das Masterstudium danach, die Studierenden auf Tätigkeiten in diversen institutionellen Kontexten vorzubereiten. Berufliche Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen unter anderem

  • in der universitären und außeruniversitären Forschung als WissenschaftlerInnen,
  • in den Medien, in Museen und in Forschungszentren als Fachpersonen für Wissenschafts- und Technikkommunikation,
  • in der öffentlichen Verwaltung von EU, Bund, Ländern und Kommunen, in Fachverbänden und zivilgesellschaftlichen Organisationen als FachreferentInnen für Forschung, Technologie und Innovation,
  • in internationalen Organisationen als Programmverantwortliche,
  • in Forschungsförderungsorganisationen als Sachverständige im Programmmanagement,
  • in Unternehmen als InnovationsmanagerInnen oder Nachhaltigkeitsbeauftragte,
  • als Politik- und UnternehmensberaterInnen,
  • als MediatorInnen und ModeratorInnen in Öffentlichkeitsbeteiligungsprozessen.

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Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
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