Asiatische Elefanten haben eine nasale Aussprache
Forscher*innen von der Universität Wien untersuchten mit Hilfe einer akustischen Kamera, die Schalldruck sichtbar machen kann, die Laute von Asiatischen Elefanten. Die Tiere äußern ihre tieffrequenten Laute demnach meistens aus dem Rüssel, oder aber gleichzeitig aus Mund und Rüssel und nur selten aus dem Mund alleine. Damit gelang es Wissenschafter*innen nun zum ersten Mal, die Kombination von oraler und nasaler Lautäußerung bei einer Tierart abseits des Menschen zweifelsfrei nachzuweisen. Die Wiener Studie wurde aktuell im Fachmagazin Animals publiziert.
Raupenartige Bakterien krabbeln in unserem Mund
Um in der Mundhöhle überleben zu können, haben sich Bakterien so entwickelt, dass sie sich entlang ihrer Längsachse teilen, ohne sich voneinander zu trennen. Das fand ein Forschungsteam unter der Leitung der Zellbiologin Silvia Bulgheresi von der Universität Wien und des Mikrobengenetikers Frédéric Veyrier vom Institut national de la recherche scientifique (INRS) kürzlich heraus. Die Wissenschafter*innen haben ihre neuen Erkenntnisse in Nature Communications veröffentlicht. In ihrer Arbeit beschreiben sie die Teilungsweise dieser raupenartigen Bakterien und ihre Evolution von einem stäbchenförmigen Vorfahren. Sie schlagen vor, die oralen Bakterien der Neisseriaceae als neue Modellorganismen zu etablieren, um neue antimikrobielle Ziele zu finden.
Keine einfachen Urteile: Wie Hunde und Wölfe uns Menschen einschätzen
Wer mag mich und wer nicht? Um diese Frage zu beantworten, nützen Menschen häufig „Eavesdropping“, also das Belauschen oder Beobachten anderer zum eigenen Vorteil. Bei Hunden ist dies weniger klar. Bereits im Jahr 2020 zog eine Forschungsarbeit 1 der Vetmeduni die Eavesdropping-Hypothese für Hunde in Zweifel. Eine nun veröffentlichte Studie des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung der Vetmeduni untersuchte Hunde und Wölfe und bestätigt dieses Ergebnis. Der Schluss der Wissenschafter:innen: Der Prozess der Reputationsbildung könnte für Tiere komplexer sein als bisher gedacht.
Alzheimer: Krebsmedikamente als neuer Behandlungsansatz
Alzheimer-Nervenzellen machen den gleichen Wechsel in ihrem Metabolismus durch wie Krebszellen – das konnten Innsbrucker Molekularbiolog*innen nun nachweisen. Diesen wichtigen Schritt für die Entwicklung möglicher Behandlungsmethoden veröffentlichten die Wissenschaftler*innen im Fachmagazin Cell Metabolism.
Hightech in der Tiermedizin: Eine neue Pfote für Henry
60 Prozent des Körpergewichts lasten bei gesunden Hunden auf den Vorderpfoten. Doch was tun, wenn durch einen Unfall oder bereits von Geburt an nicht beide Vorderläufe vollständig verwendet werden können? Seit etwa zehn Jahren kommen in Österreich PROTHESEN BEI TIEREN zum Einsatz. Ein neues Forschungsprojekt versucht nun, durch eine innovative Eigenkraftprothese Hunden, die noch einen funktionalen Ellenbogen besitzen, eine bessere künstliche Pfote und damit mehr Lebensqualität zu schenken.
Dieser Quantencomputer rechnet mit mehr als Null und Eins
Seit Jahrzehnten lernen wir, dass Computer, vom Handy bis zum Rechenzentrum, mit Null und Eins rechnen. An der Universität Innsbruck hat nun ein Team von Experimentalphysikern einen Quantencomputer realisiert, der diese Einschränkung hinter sich lässt und den Weg ebnet für deutlich effizientere Quantenrechnungen.
James Webb Space Telescope: Sharp view into the center of the Milky Way
Nadeen B. Sabha from the University of Innsbruck is the first astrophysicist in Austria to lead a research project at the new James Webb Space Telescope (JWST). Together with an international team, she wants to detect very young stars at the center of our galaxy. Although the birth of stars near a black hole is very unlikely and requires very special conditions, there is evidence of their existence in the center of the Milky Way.
Höhere Stimmlage lässt weibliche Gesichter jünger wirken
Psycholog*innen und Biolog*innen rund um Christina Krumpholz und Helmut Leder von der Universität Wien untersuchten, ob die Stimmhöhe beeinflussen kann, wie weibliche Gesichter bewertet werden. Ihr Fazit: Eine höhere Frauenstimme beeinflusst tatsächlich, wie das dazugehörige Gesicht bewertet wird. Allerdings nur in bestimmten Fällen. Denn die Gesichter mit höherer Stimme wurden zwar als jünger eingeschätzt, andere Vermutungen, dass die Gesichter auch als attraktiver, weiblicher oder gesünder eingeschätzt werden, treffen aber laut der Studie nicht zu. Die Stimmhöhe hat also nur bei bestimmten sozialen Bewertungen einen Einfluss. Die Studie erschien aktuell in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychology.