Let’s stick together: Kuscheln hilft beim Energiesparen
Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) ist der etwas kleinere Verwandte des Siebenschläfers. Das stark gefährdete Nagetier nutzt den Winterschlaf als Anpassungsstrategie an die kalte, nahrungsarme Jahreszeit. Dabei nützen die Tiere zwei Strategien, und zwar das Erstarren (Torpor) und das „Huddling“ (sich aneinanderschmiegen). Diese soziale Thermoregulation zahlt sich laut einer soeben veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni aus: Der Energieaufwand während der Aufwachphase aus dem Winterschlaf reduziert sich durch das „Kuscheln“ signifikant.
Punktgenau
Grazer ForscherInnen entwickeln Technologie zur präzisen Einschätzung der Gefährlichkeit von Virus-Varianten
Feine Nase: Singvögel riechen, wohin sie fliegen
Augen, Nase oder beides? Wie Vögel den Weg zurück zu einer Futterstelle finden, untersuchte ein Forschungsteam des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung der Vetmeduni in einer aktuellen Studie. Anhand von Kohlmeisen konnten die Forscher:innen nachweisen, dass der Geruchssinn ein wesentliches Instrument ist, um sich in vertrauter Umgebung zurecht zu finden. Die neuen Erkenntnisse unterstreichen, dass auch bei Vögeln der Geruchssinn wichtiger für die Orientierung ist als bisher angenommen.
Klimawandel bedroht Eishöhlen in Österreich
Acht Eishöhlen in vier österreichischen Bundesländern: Ein Geolog*innen-Team der Universität Innsbruck dokumentiert in einer Studie erstmals umfassend die Eisverluste und -gewinne in alpinen Eishöhlen über die letzten 2000 Jahre. Der Geologe Tanguy Racine von der Universität Innsbruck warnt: Besonders das Eis kleinerer Höhlen droht in naher Zukunft zu verschwinden und mit ihm ein wertvolles Klimaarchiv. Die Studie wurde im Journal Scientific Reports veröffentlicht.
Globaler Wandel verändert das Sozialverhalten von Pfeilgiftfröschen
Welche Auswirkungen hat der globale Wandel durch Umwelt- und Klimaveränderungen auf das Sozialverhalten – diese Frage untersucht eine aktuelle Studie des Konrad-Lorenz-Instituts für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) der Vetmeduni anhand von Pfeilgiftfröschen, die im südamerikanischen Regenwald leben. Demnach sind Pfeilgiftfrösche in ihrem Lebensraum von einer Reihe an Veränderungen betroffen. Die Forscherinnen erwarten deshalb für die Zukunft eine deutliche Veränderung des Sozialverhaltens, ein erhöhtes Aggressionsniveau und Herausforderungen hinsichtlich der elterlichen Fürsorge.
Rekordschmelze: Gletschereis auf dem Rückzug
Einer der größten Gletscher Tirols verlor in diesem Sommer so viel Masse wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Nachdem der Hintereisferner im Ötztal bereits seit seinem frühesten Glacier Loss Day im Juni auf eine negative Jahresbilanz zusteuerte, bestätigen sich nun auch die Befürchtungen des Gletscherforschers Rainer Prinz in Bezug auf die Schmelzraten: Der Gletscher verzeichnet dieses Jahr einen Rekordverlust von fünf Prozent seines Gesamtvolumens.
Bakterien sorgen für Immunität gegen Riesenviren
Amöben erhalten überraschende Unterstützung in der Virusabwehr: Bakterien, mit denen sie infiziert sind, bewahren sie davor, von Riesenviren zerstört zu werden. Forscher*innen unter der Leitung des Mikrobiologen Matthias Horn vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien haben untersucht, wie eine Virusinfektion abläuft, wenn die Amöben zugleich mit Chlamydien infiziert sind. Das Forschungsteam zeigt erstmals, dass als Symbionten bezeichnete intrazelluläre Bakterien ihren Wirt gegen Viren schützen. Amöben sind einzellige Mikroorganismen mit einem Zellkern, auch Protisten genannt. Protisten spielen als Nahrung kleiner Tiere eine zentrale Rolle in der Nahrungskette und für die Funktionsweise von Ökosystemen. Die Ergebnisse der Studie legen folglich nahe, dass die Interaktion zwischen Symbionten und Viren den Nährstofffluss in Ökosystemen beeinflusst. Die Studie erscheint nun in der internationalen Fachzeitschrift PNAS.
Durch Licht gebunden
Ein Team von Forscher*innen der Universität Wien, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Duisburg-Essen haben einen neuen Mechanismus entdeckt, der die Wechselwirkung zwischen optisch levitierten Nanoteilchen auf fundamentale Weise ändert. Ihr Experiment zeigt ein bislang unerreichbares Maß an Kontrolle über die Kopplung in Anordnungen von Teilchen und schafft somit eine neue Plattform, um komplexe physikalische Phänomene zu untersuchen. Die Ergebnisse erscheinen in der jüngsten Ausgabe von "Science".