„Wir sehen im Operationssaal – Innovation Center (OPIC) die Chance, Wien zu einem führenden Standort für OP-Innovationen zu machen“, ist Andreas Posch, Departmentleiter Technik an der FH Campus Wien und OPIC-Projektleiter überzeugt. Nach der Inbetriebnahme wird der OP in einer zweiten Bauphase um eine Intensiv-Pflegestation samt zugehöriger intraoperativer Bildgebungstechnologie erweitert. Danach ist es möglich, den klinischen PatientInnenpfad von der bildgebenden Diagnostik über den OP bis hin zur intensivmedizinischen und pflegerischen Nachsorge zu Forschungs- und Ausbildungszwecken gesamtheitlich zu betrachten und zu analysieren. Die Wirtschaftsagentur Wien fördert den Aufbau des interdisziplinären OPIC mit rund 530.000 Euro. „Mit der Förderung von Forschungsinfrastruktur haben wir Neuland betreten. Die exzellenten geförderten Projekte wie das OPIC haben uns mehr als bestätigt, dass der Standort Wien von diesem Forschungsgeist profitiert“, so Christian Bartik, Leiter der Förderabteilung in der Wirtschaftsagentur Wien.

Forschungskooperation mit Unternehmen, KAV und OTH Amberg-Weiden

Auf Unternehmensseite beteiligen sich am OPIC die gsm Gesellschaft für Sicherheit in der Medizintechnik GmbH, TRILUX Medical GmbH & Co. KG und MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, indem sie die Erst- und Forschungsausstattung sowie Personalressourcen bereitstellen. Die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH-AW), die bereits einen Lehr- und Forschungs-OP aufgebaut hat, unterstützt das OPIC durch Peer-Review der wissenschaftlichen Ergebnisse und Empfehlungen. Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) bringt Forschungsthemen aus Sicht eines der größten Gesundheitsanbieter Mitteleuropas ein.

Österreichweit einzigartige interdisziplinäre OP– Forschungsinfrastruktur

Das Besondere ist die intensive Zusammenarbeit von Gesundheits- und technischem Fachpersonal. „Diese Lehr- und Forschungs-Operationssaalumgebung schafft die optimale Vernetzung zwischen technischen Studiengängen der FH Campus Wien, allen voran Clinical Engineering, und den Gesundheitsstudiengängen Gesundheits-und Krankenpflege und Radiologietechnologie, indem sie vorhandene Expertise und Infrastruktur wie etwa die bildgebende Diagnostik, aber auch die Labordiagnostik miteinbezieht, verschränkt und nutzbar macht“, so Andreas Posch weiter.
Durch das OPIC lassen sich etablierte und neue Medizin-, Lüftungs-, Kühlungs- und Informationstechniksysteme in der speziellen OP-Umgebung testen, evaluieren und weiterentwickeln. Es bietet beispielsweise die besondere Gelegenheit, Prototypen medizintechnischer Geräte noch vor Markteintritt zu testen und für den Praxisbetrieb zu optimieren. Im Rahmen von wissenschaftlichen Studien soll auch der Einsatz neuer Lüftungstechnik analysiert und optimiert werden, um Infektionsrisiken zu minimieren. Weitere Schwerpunktthemen sind Simulationsmodelle, um den Workflow im OP zu optimieren sowie die Reduktion des hohen Energiebedarfs. Forschungsrelevant sind außerdem computerunterstützte OP-Planung- und Durchführung, die Beleuchtungstechnik, Videokonfe-renzsysteme und zugehörige neue Bedienungskonzepte sowie Diagnose- und Kommunikationssysteme.