Der Zusammenhang des IQ mit späterer Gesundheit ist bislang nur unzureichend geklärt. In ihrer aktuellen Meta-Analyse untersuchten die Psycholog*innen den Zusammenhang zwischen IQ und Gesundheit mithilfe von 49 Studien mit insgesamt mehr als 2,9 Millionen Testpersonen. Die Ergebnisse zeigen, dass 15 IQ-Punkte bereits einen entscheidenden Unterschied machen können. Teenager und junge Erwachsene, die 15 IQ-Punkte weniger als andere Teilnehmer*innen hatten, haben bereits ein um 22 Prozent erhöhtes Risiko für Erkrankungen im späteren Leben.
Weitreichende Datenbasis
Die Forschenden führten eine systematische Literaturrecherche durch und identifizierten aus zehntausenden Dokumenten 49 relevante Studien. Diese Studienergebnisse von Intelligenztests aus dem Kindes- und Jugendalter wurden dann mit späteren Gesundheitsdaten verknüpft. Die Daten stammen von 2,9 Millionen Testpersonen aus acht Ländern.
Weiterführende Analysen zeigten, dass die Bedeutung der Intelligenztestleistung für Gesundheit in Ländern mit besserer medizinischer Versorgung geringer zu sein scheint. Außerdem beeinflusste der Bildungsgrad den Zusammenhang maßgeblich. Das legt nahe, dass sowohl gesundheitspolitische Maßnahmen als auch Bildungsinitiativen dazu beitragen könnten, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern. Weiters könnte gesundheitsbezogene Bildungsförderung insbesondere im Kinder- und Jugendalter zu einer Reduktion des beobachteten Zusammenhangs führen.
Insgesamt belegt diese umfassende Meta-Analyse, dass ein niedrigerer IQ früh im Leben als eigenständiger Risikofaktor für körperliche und psychische Erkrankungen betrachtet werden sollte. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der Intelligenz für positive Lebensereignisse und zeigen, wie wichtig frühe Förderung der kognitiven Entwicklung für die spätere Gesundheit ist.
Originalpublikation:
Fries, J., Oberleiter, S., Bodensteiner, F.A., Fries, N., & Pietschnig, J. (2025). Multilevel Multiverse Meta-Analysis Indicates Lower IQ as a Risk Factor for Physical and Mental Illness. In Nature Communications Psychology.