Logopädie

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Kommunikation bedeutet Sprache verstehen, Sprache adäquat verwenden, sich mit jemandem über etwas austauschen und somit am Alltag teilhaben zu können. Logopädinnen und Logopäden arbeiten mit Kindern und Erwachsenen, die unter Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen leiden. Sie führen eine ausführliche Diagnostik durch, die die Grundlage für die anschließende Therapie und Beratung bildet.

Was ist Logopädie?

Kein Leben ohne Kommunikation! Kommunikation bedeutet Sprache verstehen, Sprache adäquat verwenden, sich mit jemandem über etwas austauschen und somit am Alltag teilhaben zu können. Logopädinnen und Logopäden arbeiten mit Kindern und Erwachsenen, die unter Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen leiden. Dazu gehören zum Beispiel stotternde Kinder, ältere Personen mit Sprachstörungen nach einem Schlaganfall oder heisere LehrerInnen. Logopädinnen und Logopäden führen nach einer ärztlichen Überweisung eigenverantwortlich eine ausführliche Diagnostik durch, die die Grundlage für die anschließende Prävention, Beratung oder Therapie bildet. Darüber hinaus sind Logopädinnen und Logopäden auch in der Lehre und Forschung tätig, um die Qualität der logopädischen Arbeit zu gewährleisten und zu erweitern.

Was lerne ich im Studium?

Diagnostik und Therapie

Sie lernen verschiedene Störungsbilder der logopädischen Aufgabenfelder Sprache, Sprechen, Stimme, Schlucken und Hören kennen. Anschließend werden die Möglichkeiten der Diagnostik erarbeitet, auf deren Basis die für die Patientinnen und Patienten passende Therapiemethode ausgewählt wird. Die Therapie erfolgt direkt durch Übungen in der Therapie mit Erwachsenen oder indirekt auf spielerische Art mit Kindern. Ab dem zweiten Semester absolvieren Sie Praktika in verschiedenen logopädischen Bereichen und ab dem vierten Semester therapieren Sie einmal wöchentlich unter Supervision in der Logopädischen Lehrpraxis des Instituts Logopädie. So können Sie das theoretische Wissen in der Praxis umsetzen, reflektieren und erweitern, wodurch Sie optimal auf das Berufsleben vorbereitet werden.

Medizinische Grundlagen und Bezugswissenschaften

Im Rahmen des Logopädie-Studiums haben Sie neben Logopädie-spezifischen Fächern auch medizinische Lehrveranstaltungen, da sie die Grundlage für die logopädische Arbeit darstellen. Dazu zählen unter anderem Anatomie, Physiologie und Pathologie, aber auch Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurologie, Psychiatrie sowie Kinder- und Jugendheilkunde. Darüber hinaus spielt die Vermittlung von Bezugswissenschaften wie Psychologie, Linguistik und Pädagogik eine große Rolle, um Einflussfaktoren und Zusammenhänge erkennen zu können.

Persönlichkeitsentwicklung

Atem-, Stimm- und Sprechübungen sind wichtige Bestandteile der logopädischen Arbeit. Sehr viele Übungen, die Sie später mit Patientinnen und Patienten durchführen, werden in Kleingruppen erarbeitet und durchgeführt. Auf diese Weise wird die Eigenwahrnehmung geschärft und die Ziele einer Übung werden klarer, wenn Sie die Veränderungen selbst spüren. In jedem Wintersemester findet die Lehrveranstaltung „Kommunikationstraining und Gesprächsführung“ statt, in der Sie die eigene Kommunikation mittels Rollenspielen und Videoauswertungen ausbauen und verbessern. Auf diese Weise entwickeln Sie sich in Ihrer therapeutischen Persönlichkeit weiter.

Studienplan

Praxisprojekte im Studium

Logopädie ist ein sehr aktives Berufsfeld, deswegen wenden Sie ihr gelerntes Wissen schon vom Start des Studiums weg an. Ab dem zweiten Semester absolvieren Sie Praktika in verschiedenen logopädischen Bereichen und Einrichtungen. Im Rahmen jedes Praktikums verfassen Sie einen logopädischen Praxisbericht über eine Patientin/einen Patienten, den Sie im Rahmen der Lehrveranstaltung Praktikumsreflexion Ihren Studienkolleginnen und Studienkollegen präsentieren. So werden Austausch und Diskussion mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ermöglicht sowie qualitätssichernde Maßnahmen vorgenommen. Am Institut Logopädie gibt es auch eine Logopädische Lehrpraxis, in der Sie ab dem vierten Semester einmal wöchentlich Patientinnen und Patienten behandeln. Nach der Anamnese-Erhebung und der Diagnostik stellen Sie Therapieziele für den Therapieblock auf. In den folgenden Einheiten therapieren Sie die Patientinnen und Patienten und schreiben einen Diagnostik- und Abschlussbericht an den zuweisenden Arzt. Sie setzen alle Schritte des diagnostisch-therapeutischen Arbeitens um und werden somit optimal auf das spätere Berufsleben vorbereitet.

Speech Language Therapy Summer School und Auslandssemester während des Studiums

Aufgrund der Sprachspezifität und der unterschiedlichen Ausbildungsprogramme ist es für Logopädiestudierende schwierig, auch im Ausland theoretische Erfahrungen zu sammeln. Wir sind jedoch Mitglied im Netzwerk der Speech Language Therapy Summer School, einem internationalen Studierendenkongress. Das Ziel besteht darin, einen Austausch zwischen Logopädiestudierenden und -lehrenden aus verschiedenen Hochschulen zahlreicher Länder zu schaffen. Darüber hinaus werden Forschungsprojekte der teilnehmenden Hochschulen vorgestellt und im Studium vermitteltes Basiswissen in Vorträgen oder Workshops vertieft. Neben der Wissenserweiterung und -vertiefung steht auch das Knüpfen von Kontakten zu Logopädiestudierenden anderer Nationalität im Mittelpunkt der Summer School.

Weitere Infos

Praktikum während des Studiums

Während Ihres Logopädie-Studiums absolvieren Sie sechs Praktika, die in Kliniken, Ambulatorien und bei freiberuflichen Logopädinnen und Logopäden stattfinden können. Sie decken mit Ihren Praktika alle wesentlichen logopädischen Bereiche ab, wobei darunter Pädiatrie, Neurologie, Stimme und Audiologie verstanden werden.

Im Kindersprachpraktikum haben Sie beispielsweise Kontakt mit Kindern, die kein Grammatiksystem erworben haben und sich daher nur unzureichend ausdrücken können. Im Praktikum auf der Neurologie sind Sie in Kontakt mit Patientinnen und Patienten, die nach neurologischen Erkrankungen wie einem Schlaganfall, einer Hirnblutung oder einem Schädel-Hirn-Trauma unter Sprach-, Sprech- oder Schluckstörungen leiden. Im Stimmpraktikum treffen Sie auf Menschen mit Stimmstörungen, zum Beispiel Berufssprecher oder Personen, die zuvor an Kehlkopfkrebs erkrankt waren. Im Audiologiepraktikum lernen Sie verschiedene Hörtests durchzuführen und zu interpretieren.

Die Praktika finden ab dem zweiten Semester statt und dauernd zwischen zwei und sechs Wochen, wobei Sie neben der Anwesenheit in der Praktikumsstelle noch Zeit zur Vor-, Nachbereitung und zum Selbststudium nutzen. Neben der Hospitation stehen Diagnostik und Therapie verschiedener logopädischer Störungsbilder im Mittelpunkt des Praktikums, damit Sie lernen Theorie und Praxis zu verknüpfen. Dadurch vertiefen und erweitern Sie ihr Wissen, reflektieren Ihre mit Unterstützung oder selbständig durchgeführten Diagnostik- und Therapieeinheiten und entwickeln somit Ihre therapeutischen Fähigkeiten sowie ihre therapeutische Persönlichkeit weiter.

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